Warum Marketenderin?
Warum ich gerne Marketenderin bin...
Wie es für Kinder oft üblich ist, war es nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, in die Kirche zu gehen, aber an Tagen, an denen die Schützen ausrückten, ging ich gerne. Meine Mutter machte uns den Kaffee, und nach dem Frühstück zog mein Vater die Schützentracht an. Natürlich zog ich an einem solchen Tag auch mein schönstes "Dirndl" an. In der Kirche und bei der Prozession bewunderte ich die Fahnen, die schönen Trachten und war begeistert, wenn der Hauptmann seine Befehle gab und anschließend ein Schuß knallte. Bei der Prozession marschierten ich und meine Freundin im Schritt, nichts wünschte ich mir mehr als Marketenderin dabeizusein. 1991 erfüllte sich mein Traum, die damalige Marketenderin fiel aus, und ich durfte als Ersatz mitgehen. Nicht lange dauerte es, und sie ließ es ganz, und ich war neue Marketenderin. Nie werde ich das Gefühl vergessen, das ich das erste Mal beim Ausrücken hatte: Stolz und Angst zugleich.
Heute weiß ich, daß Marketenderin sein nicht nur heißt "an der Spitze" zu marschieren, sondern es gibt so viele Dinge, die einfach Freude machen. Die ganzen Aktivitäten, die ich im Jahreskreis angeführt habe, die unternommen werden, die lustigen Stunden im Kreise freundlicher und lieber Menschen, die Unterhaltung und Feste, die gefeiert werden, die Wertschätzung, die einem entgegengebracht wird, ganz einfach das Dazugehören in einem Verein. Das Wissen, ein Mitglied zu sein, ist das Schönste, das jedem Menschen widerfahren kann. Deshalb bin ich gerne Marketenderin und stehe gerne mit Tatkraft an der Seite meiner Kompanie.